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    © 2002 National Zeitung und Basler Nachrichten AG

    Erschienen am: 12.06.2001

    Kunst soll den Weg zum Turnfest 2002 säumen

    Ein Skulpturenweg soll den Zugang zur Hauptarena des Eidgenössischen Turnfestes 2002 in Bad Bubendorf zum Freilichtkunstmuseum werden lassen.
    Geschaffen werden sollen die Kunstwerke von Schulklassen aus allen 86 Baselbieter Gemeinden. 60 haben bereits zugesagt.


    Der Weg von Liestal der Frenke entlang zur Hauptarena in Bad Bubendorf soll von Kunstwerken verschiedenster Art gesäumt werden.
    Foto  André  Muelhaupt

    Liestal. eu. Am Eidgenössischen Turnfest 2002 im Baselbiet stehen fraglos sportliche Darbietungen im Zentrum des Geschehens. Damit auch
    die Kunst nicht zu kurz kommt, haben die Organisatoren ein Skulpturenprojekt ins Leben gerufen. Der Weg von Liestal zur Hauptarena in Bad
    Bubendorf, so stellt sich das OK vor, soll von Kunstwerken verschiedenster Art gesäumt werden. «Sozusagen Kultur en passant», erläutert
    OK-Mitglied Louis Kuhn die Idee eines Skulpturenweges.

    Insgesamt 86 verschiedene Skulpturen - eines aus jeder Gemeinde des Kantons Baselland - sollen auf einem idyllischen Wegstück entlang
    der Frenke Richtung Bubendorf ausgestellt werden. Geschaffen werden die Kunstwerke von Schülerinnen und Schülern der Baselbieter Primar-,
    Real-, und Sekundarschulen. Im Rahmen einer Projektwoche sollen die jungen Künstlerinnen und Künstler gemeinsam einen Entwurf
    erarbeiten und schliesslich umsetzen. Das Material für die Skulpturen kann dabei nicht nur frei gewählt werden, sondern wird von den Schülern
    auch gleich noch selber beschafft. Der Rohstoff für die Kunstobjekte soll nämlich vom örtlichen Gewerbe zur Verfügung gestellt werden, so hat
    das OK vorgesehen.

    Für die Deckung weiterer Kosten werden schliesslich die Gemeinden mit einem Solidaritätsbeitrag von 30 Rappen pro Einwohner zur Kasse
    gebeten. Finanziell unterstützt wird das Projekt überdies durch das kantonale Amt für Kultur sowie die Lehrerfortbildung. Ein weiterer
    Sponsoringbeitrag von rund 10 000 Franken wurde bereits vom Baselbieter Gewerbe zusammengetragen und bereitgestellt.
     

    Trotz Werkunterricht und der tatkräftigen Unterstützung der Lehrerschaft könnten die Schülerinnen und Schüler bei ihrer kunsthandwerklichen Arbeit an gewisse Grenzen
    stossen. Hilfeleistung bietet hier ein Team von bildenden Künstlerinnen und Künstlern aus der Region. Die Gelterkinder Malerin Ursula Pfister wurde als Mitglied der
    Projektleitung mit der Auswahl der Kunstschaffenden betraut. Von insgesamt 30 angefragten Bildhauerinnen und Bildhauern hätten bereits deren 15 ihre Teilnahme am
    Projekt zugesichert, freut sich die Künstlerin. Es gehe aber nicht darum, den Kunstfachleuten ebenfalls ein Podium für eigene Werke zu bieten, betont sie. «Die Bildhauer
    haben beratende Funktion und bieten, wo nötig, fachliche Hilfe an.»
    Ein konkreter Rahmen für Form oder Grösse der Skulpturen wurde noch nicht abgesteckt. Fest steht dagegen das Motto: «Begegnungen» soll das Leitthema für die 86
    Darstellungen sein. «Am Turnfest finden Begegnungen zwischen Turnern und Zuschauern statt», erläutert Louis Kuhn den Hintergrund des Kulturprojektes, «dazu kommen
    Begegnungen zwischen Schulklassen, Künstlern und Gewerbetreibenden.» Und so ganz nebenbei soll der Skulpturenweg auch ein Anreiz sein, das Turnfest auf Schusters
    Rappen zu besuchen. «Immerhin werden Besucher aus der ganzen Schweiz erwartet», so Kuhn. Ein attraktiver Fussweg von Liestal aus könne somit eine wesentliche
    Entlastung für die öffentlichen Verkehrsmittel bieten.
    Bei den Baselbieter Gemeinden stiess die Idee für den Skulpturenweg auf reges Interesse. Bereits hätten sich rund 60 Schulklassen angemeldet, bestätigt Louis Kuhn. «Wir
    hoffen natürlich, dass alle Gemeinden mitmachen», präzisiert er. Eröffnet werden soll die Skulpturenausstellung bereits rund zwei Wochen vor dem offiziellen Beginn des
    Turnfestes am 13. Juni 2002 mit einer eigenen Vernissage. Die entsprechenden Verhandlungen mit den Landbesitzern sind im Gang, die nötigen Regelungen getroffen.
    Nach dem turnerischen Grossanlass können die Gemeinden über «ihre» Kunstwerke verfügen. «Denkbar ist aber auch, dass einzelne Skulpturen an Ort und Stelle bleiben»,
    erklärt Kuhn.
     

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