Odette Gersbach - Jacot 
Temperamentsbündel am Dorfplatz

 

Wenn man Odette G. so mitten in unserem alten Dorfkem erlebt, meint man nicht, dass sie eigentlich ein Stadtkind, und mitten in Basel an der Aeschen- vorstandt aufgewachsen, ist. Sie hat in Basel die Schulen besucht und den Morgestraich, so wie die Schnitzelbängg mit der Mutter- milch eingesogen. Daher sagt sie auch von sich, sie sei heute noch zentrumsbezogen, auch wenn ihr jetziges Zentrum der Dorfplatz ist, wo sie mit ihrem Mann Gusti mit viel Hingabe das alte, komplizierte Haus, das kaum Komfort aber viel Charme hatte, in ein stolzes Generationenhaus umgebaut hat.

5 Jahre hat die Bauerei gedauert und bei vielen Aktivitäten haben die Beiden persönlich Hand angelegt. Nun können sie stolz auf diese Zeit mit dem enormen Engagement zurückblicken. Zurückblicken kann Odette auch auf ein intensives berufliches Leben. Nach dem KV hat sie über den Kanal nach England gesetzt und einen Sprachaufenthalt im noblen Londoner Viertel Hampstead absolviert, wo sie neben dem Zubereiten des "early morning tea" auch das Tanzbeinschwingen pflegte. Wenn man sie so erzählen hört, muss das eine wunderbare und gute Zeit für sie gewesen sein.

Nach dem Englandaufenthalt kam erst einmal die Familiengründung und Prachtexemplar Beat zur Welt. Ein Bursche, der seinen Eltern viel Freude machte, noch bevor sich seine vielseitigen Begabungen zeigten. Heute kann er seinen Eltern partnerschaftlich und ideenreich zur Seite stehen, ein Geschenk, welches man gar nicht hoch genug einstufen kann. Als das Bürschchen nicht mehr so an Mamas Rockzipfel hing, suchte sich Odette einen Job und fand ihn in Münchenstein. Ein kompliziertes Wahlgremium erkor sie als tauglich für das neu zu schaffende Schulsekreariat und so war Odette für volle 10 Jahre für die Belange der Primar- und Sekundarschule zuständig. Ob die Verdoppelung der Schülerzahl während ihrer Amtszeit, unmittelbar mit ihr etwas zu tun hat, ist nicht erwiesen, aber denkbar!!!! Nach 10 Jahren Schulbetrieb musste es doch noch was Anderes geben und so folgten 7 Jahre Advokaturbüro und weitere Stellen. Ihr Hang zur Perfektion und ihre Zuverlässigkeit, gepaart mit einem deutlichen Durchsetzungsvermögen, waren immer die beste Voraussetzung für die beruflichen Tätigkeiten.

Erholen kann sich Odette bei Theaterbesuchen, wobei das Schauspiel eine besondere Stellung einnimmt. Viele Jahre Theater-Abo haben dieses Bedürfnis abgedeckt. Oder sich in Literatur zu vertiefen, spannende Bücher von oder über starke Frauen zu lesen ist sehr erholsam, wie sie versichert. Auch Reisen, besonders gern nach Frankreich, laden bei Odette die Batterien immer wieder auf.

Entspannung ist selbstverständlich wichtig, wenn man neben dem eigentlichen Job noch ein soziales Engagement hat, wie die Mitgliedschaft im Frauenverein oder in der IG Dorf, wo Odette seit 12 Jahren tätig ist, davon 4 Jahre als Vice- und 4 Jahre als Präsidentin. Es ist wohltuend aufgefallen, dass sie sich vor allem sehr für die Kultur engagiert hat und manch kulturell denkwürdiges Ereignis ist ihrem Einsatz zu verdanken. Die Münchersteiner waren es ihr wert, meint sie, dass man ihnen neben kulinarischen auch kulturelle Genüsse bietet. Zu den kulinarischen gehört u.a. das Bürger-Zmorge und selbst beim Geranienmarkt muss man weder hungern noch dürsten. Odette ist eine herzliche Gastgeberin, ob auf dem Dorfplatz oder in ihrem unmittelbar angrenzendem privaten Reich.

Die alte web-site für die IG-Dorf sowie die Idee der Portrait's stammten aus ihrer Küche und so rundet sich diese Geschichte, in dem jetzt ihr Porträt erscheint, mit dem sie sich wegen neuer Herausforderungen aus der aktiven Tätigkeit der IG zurückzieht.
Liebe Odette, es sei Dir herzlich gedankt.
sig. Dagmar Müller-von Westernhagen