Marei Dünki,die Örgelifrau

 

Seit 1996 bereichern Drehorgel Klänge unseren Weihnachtsmarkt "im Dorf obe". 

Und dies ist keine Selbstverständlichkeit: das Wetter muss stimmen, der Transport muss gewährleistet sein und natürlich gehört auch das gewisse Know-how dazu. Wir haben diese zusätzliche Attraktion Marei Dünkis Begeisterung für ihre Drehorgel zu verdanken. Und das kam so.

Mareis Schwester besass einen Musikautomaten und machte sie "gluschtig". Es dauerte jedoch lange bis sich ihr Wunsch erfüllte. Am 70. Geburtstag überraschte sie ihr Lebensgefährte, Karl Lang, mit einem Drehörgeli. "Von einem Orgelbauer in Ueberlingen am Bodesee", erzählt Frau Dünki und zeigt stolz das wunderbare Instrument. "Sie fand es schade, das Örgeli nur so herumstehen zu lassen, sie wolle damit auch anderen Freude bereiten" sagt sie. Der passende Untersatz, ein Original-Wägeli, wurde angeschafft und seither verwöhnt sie Gäste oder Freunde an Geburtstagen und Jubiläen und natürlich auch uns am Weihnachtsmarkt mit einem musikalischen Repertoire, das inzwischen auf 40 verschiedene Themen (Musik Rollen) angewachsen ist. Das passende Outfit haben Karl Lang und Marei Dünki beim Kostüm Kaiser anfertigen lassen. Die "Trachten" aus dem 19. Jahrhundert sollen eine Brücke schlagen zu den Strassenmusikanten und Bänkelsängern dieser Zeit.

Im Jahr 2000 starb ihr Lebenspartner und für kurze Zeit verstummte das Örgeli. Ein Freund der Familie, Hans Tschopp, hat sich spontan bereit erklärt einzuspringen und Frau Dünki auf ihren musikalischen Rundgängen zu begleiten. Sogar in die Tracht ist er geschlüpft und so ist Karl Lang auch in Zukunft allgegenwärtig. "Wenn Karl das wüsste, er würde vor Freude aufspringen" meint die Protagonistin.

Wir nutzen hier die Gelegenheit, Frau Dünki ein grosses Dankeschön auszusprechen. Sie bringt nicht nur weihnachtliche Stimmung ins Dorf, sondern sammelt jeweils auch mit für den Reinerlös des Weihnachtsmarktes der jedes Jahr einer gemeinnützigen Institution in Münchenstein zugute kommt. Sie rundet den Betrag jeweils grosszügig auf. Herzlichen Dank!

Überhaupt hat Frau Dünki eine soziale Ader. Sie betreute viele Jahre geistig Behinderte, leitete ein Altersheim und arbeitete 23 Jahre lang im Tagesheim des Frauenvereins Basel-Stadt. Bubengruppen im Alter von 10-15 Jahren hatten es ihr besonders angetan und bald einmal wurden die "sog. schwierigen Fälle" Marei Dünki anvertraut. Sie hat es immer verstanden, die Kinder mit Freundlichkeit und Respekt auf die richtigen Bahnen zu leiten.

Auch Geselligkeit ist ihr wichtig. Sie lädt ein zu ungewöhnlichen Essen wie Milchreis oder Kutteln und pflegt ein sog. Damenkränzchen mit verwitweten Frauen. Das gibt ihr auch heute noch das Gefühl, immerzu für Jemanden da zu sein.

Wenn im kommenden Januar der 80. Geburtstag gefeiert wird, werden zahlreiche Gratulanten einmal für Marei Dünki da sein!