Mareis
Schwester besass einen Musikautomaten und machte sie "gluschtig". Es dauerte
jedoch lange bis sich ihr Wunsch erfüllte. Am 70. Geburtstag überraschte
sie ihr Lebensgefährte, Karl Lang, mit einem Drehörgeli. "Von
einem Orgelbauer in Ueberlingen am Bodesee", erzählt Frau Dünki
und zeigt stolz das wunderbare Instrument. "Sie fand es schade, das Örgeli
nur so herumstehen zu lassen, sie wolle damit auch anderen Freude bereiten"
sagt sie. Der passende Untersatz, ein Original-Wägeli, wurde angeschafft
und seither verwöhnt sie Gäste oder Freunde an Geburtstagen und
Jubiläen und natürlich auch uns am Weihnachtsmarkt
mit einem musikalischen Repertoire, das inzwischen auf 40 verschiedene
Themen (Musik Rollen) angewachsen ist. Das passende Outfit haben Karl Lang
und Marei Dünki beim Kostüm Kaiser anfertigen lassen. Die "Trachten"
aus dem 19. Jahrhundert sollen eine Brücke schlagen zu den Strassenmusikanten
und Bänkelsängern dieser Zeit.
Im
Jahr 2000 starb ihr Lebenspartner und für kurze Zeit verstummte das
Örgeli. Ein Freund der Familie, Hans Tschopp, hat sich spontan bereit
erklärt einzuspringen und Frau Dünki auf ihren musikalischen
Rundgängen zu begleiten. Sogar in die Tracht ist er geschlüpft
und so ist Karl Lang auch in Zukunft allgegenwärtig. "Wenn Karl das
wüsste, er würde vor Freude aufspringen" meint die Protagonistin.
Wir
nutzen hier die Gelegenheit, Frau Dünki ein grosses Dankeschön
auszusprechen. Sie bringt nicht nur weihnachtliche Stimmung ins Dorf, sondern
sammelt jeweils auch mit für den Reinerlös des Weihnachtsmarktes
der jedes Jahr einer gemeinnützigen Institution in Münchenstein
zugute kommt. Sie rundet den Betrag jeweils grosszügig auf. Herzlichen
Dank!
Überhaupt
hat Frau Dünki eine soziale Ader. Sie betreute viele Jahre geistig
Behinderte, leitete ein Altersheim und arbeitete 23 Jahre lang im Tagesheim
des Frauenvereins Basel-Stadt. Bubengruppen im Alter von 10-15 Jahren hatten
es ihr besonders angetan und bald einmal wurden die "sog. schwierigen Fälle"
Marei Dünki anvertraut. Sie hat es immer verstanden, die Kinder mit
Freundlichkeit und Respekt auf die richtigen Bahnen zu leiten.
Auch
Geselligkeit ist ihr wichtig. Sie lädt ein zu ungewöhnlichen
Essen wie Milchreis oder Kutteln und pflegt ein sog. Damenkränzchen
mit verwitweten Frauen. Das gibt ihr auch heute noch das Gefühl, immerzu
für Jemanden da zu sein.
Wenn
im kommenden Januar der 80. Geburtstag gefeiert wird, werden zahlreiche
Gratulanten einmal für Marei Dünki da sein! |