Dagmar Müller-von Westernhagen,
die Adlige im Pfarrhaus

 

Mit dem Adel ist das so eine Sache. Feudalistisch gelebt im Mittelalter, demokratisiert in der Neuzeit, übriggeblieben ist der Name und die gepflegte Form. 

Der Name von Westernhagen kann zurückverfolgt werden bis ins Jahr 1254. Ursprünglich in Eichsfeld (heute Thüringen) angesiedelt, waren die damaligen von Hagen alle samt hohe Militärs. Steuern wurden ihnen erlassen, sofern Sie auf eigene Kosten und mit eigener Ausrüstung (Pferde, Karren etc.) 
 

ihren Landesherrn in den Krieg folgten. Zur Belohnung bekamen sie dann wiederum ein Stück Land welches sie erneut (ein)-hagen konnten. Jene im Westen nannten sich fortan die von Westernhagen. 

Aufgewachsen ist Dagmar Müller-von Westerhagen im Nachkriegs-Hamburg. Sie erinnert sich an Winter ohne Heizung und Essen, Kleider aus den restlich verbliebenen Vorhängen genäht und an die kulturellen Anlässe, welche ihre Mutter im halb zerbomten Haus "trotz allem" veranstaltete. Schauspieler, Musiker und Künstler gingen ein und aus. Die nach Kultur und Beziehungen ausgehungerte Gesellschaft begann wieder zu "leben". 

Selbständigkeit und das strategische Denken der von Westernhagen sind Stärken die Dagmar durchs ganze Leben bis heute begleiten. Ihren Wunsch, Innenarchitektin zu werden, setzte sie durch, indem sie sich heimlich zur Schreinerlehre anmeldete, die Gesellenprüfung absolvierte und anschliessend die Kunsthochschulen in Hamburg und München besuchte. In Hamburg schloss sie dann ihre Studien in Innenarchitektur und Kunstgeschichte mit einem staatlichen Examen ab. 

Weihnachten bei den Eltern in Hamburg, Silvester bei der Schwester in Basel, so verwundert es nicht, dass Dagmar letztlich in der Schweiz hängengeblieben ist. Seit nunmehr 20 Jahren wohnt sie im alten Pfarrhaus in Münchenstein. Zusammen mit ihrem Mann Jürg, realisierte sie die sanfte Sanierung ihres Heims und profitierte dabei neben ihrem breit gefächerten Können auch vom handwerklichen Geschick des Bootsbauers. 

Die drei Kės (Kinder Kirche Küche) ersetzt Dagmar in ihrem Innenarchitektur-Büro mit dem Anspruch: klein und fein, kompetent und kreativ. Die vielseitige Spezialistin mit der Liebe zum Detail ist zur angesehenen Innenarchitektin im In- und Ausland geworden. Wir wünschen ihr noch viele Jahre Glück und Erfolg!